„Denken wir uns die folgende Geschichte: Ein Mädchen, eingesperrt in bürgerlicher Enge, Vater ein geschäftstüchtiger Reeder, Klatsch und Tratsch einer kleinen Hafenstadt – in ihrer Sehnsucht träumt sie sich weit hinaus auf das Meer, begegnet dort einer Gestalt aus den Sagen und Legenden der Matrosen: dem Fliegenden Holländer … Damit nun klar geschieden werde zwischen Traum und Wirklichkeit, schlug unser Szenenbildner vor, zwei Formate wechseln zu lassen: das normale Filmformat für die Enge der Realität, Totalvision für die Weite von Sentas Phantasien. Und damit sind wir bereits bei den Dingen, die diesen Film neuartig und ungewöhnlich machten. Die genau im Tempo der Musik sich vollziehenden Formatwechsel erforderten eine Spezial-(Zweiband-)Kamera. Für Sentas Visionen wurde zusätzlich Reliefphotographie verwendet. Der Vier-Kanal-Raumton wurde (in Europa erstmalig) der plastischen Wiedergabe einer Opernmusik dienstbar gemacht.“ (Joachim Herz)
Die Musikwissenschaftlerin Dr. Kristel Pappel, Professorin an der Estnischen Musik- und Theater-Akademie Tallinn, widmet sich in ihrem Vortrag dem DEFA-Opernfilm aus dem Jahr 1964.