27. November 2018 | 11.30 Uhr
Institut für Theater-, Film und Medienwissenschaft | UZA II, 2H467
Althanstraße 14 | 1090 Wien
Kann eine Oper politisch sein? Wenn ja, wie kann ein Regisseur die Botschaft eines politisch hochaktuellen Musiktheaterstücks dem Publikum vermitteln? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die aktuelle Inszenierung von DER KAISER VON ATLANTIS von Viktor Ullmann (1898-1944) und KLAVIER-SONATE 27. APRIL 1945 von Karl Amadeus Hartmann (1905-1963) an der Oper Bonn. Dieser Produktion ist es gelungen, die Themen Antifaschismus und Menschenverachtung des Faschismus nicht nur von der Seite eines Opfers wie des jüdisch-österreichischen Komponisten Ullmann zu betrachten, der 1944 in Auschwitz ermordet wurde, sondern auch aus dem Blickwinkel eines Widerstandskämpfers wie Hartmann, eines deutschen Komponisten der „inneren Emigration“. Im Vortrag werden neben der Einführung in die beiden Stücke das Inszenierungskonzept sowie deren Realisierung mit dem ausgewählten Mitschnitt der Produktion erläutert.
Dr. Seollyeon Konwitschny ist Regisseurin und Musikwissenschaftlerin.
Mag. Hans-Georg Wegner leitet als Operndirektor das Musiktheater am „Deutschen Nationaltheater Weimar“.