Für Giuseppe Verdi war, wie auch sein Briefwechsel dokumentiert, die Suche nach geeigneten Sängern von entscheidender Bedeutung. Wenn von „Verdi-Gesang“ die Rede ist, bedeutet das für die Entwicklung des Gesangsstils im 19. Jahrhundert eine Steigerung der Anforderungen an die Sänger, nicht in Bezug auf vokale Virtuosität, sondern im Hinblick auf die Kunst der Darstellung mit den Mitteln des Singens. Die Tagung stellte die Herausforderung, Verdi zu singen, in historischer gleichermaßen wie aktueller Perspektive mit Beiträgen internationaler Wissenschaftler wie Theaterpraktiker und weltweit renommierter Verdi-Interpreten zur Diskussion. Ausgehend von grundlegenden Überlegungen zum Bühnengesang und seinen Konventionen in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden Verdi-Gesangs-Traditionen und das Paradigma der „Verdi-Stimme“ hinterfragt, die Haltung Verdis sowie die Quellen zu Ästhetik und Aufführungspraxis beleuchtet und die Herausforderung, Verdi zu singen – und zu besetzen -, diskutiert.
Es referierten und diskutierten u.a. Sieghart Döhring, Dominique Meyer, Leo Nucci, Bertrand de Billy, Wilhelm Sinkovicz, Daniel Brandenburg, Thomas Seedorf, Ileana Cotrubas, Christa Ludwig, Stephan Mösch, Jürgen Kesting, Emanuele Senici, Claudio Toscani, Peter Berne sowie Sänger der Don Carlo-Premiere an der Wiener Staatsoper.
Weitere Informationen der Europäischen Musiktheater-Akademie »