Simon Keenlyside, Starinterpret großer Baritonpartien an den bedeutendsten Opernhäusern der Welt, gestaltet an der Wiener Staatsoper die Titelpartie von Alban Bergs Oper „Wozzeck“. Georg Büchner rechnete den Wahnkranken zur sozialen Kategorie „der Geringsten unter den Menschen“. Die psychische Vielschichtigkeit des armen Soldaten Woyzeck, der aus Eifersucht seine Geliebte tötet, wie auch der atonale Stil der Komposition stellen an den Sängerdarsteller besonders hohe Anforderungen.
Diese „Oper des sozialen Mitleids“, wie der Berg-Biograph Hans Ferdinand Redlich den „Wozzeck“ nannte, gehört zu den wenigen Opern der klassischen Moderne, die einen festen Platz in den Spielplänen der Opernhäuser erobern konnten. Eine Affinität zu Wien besteht darin, dass Alban Berg Büchners Drama 1914 auf der Bühne der Wiener Kammerspiele sah und im Jahr darauf mit der Komposition begann.
Die Gesprächspartner
Simon Keenlyside
Sänger
zur Person
Prof. Dr. Susanne Vill
Musik- und Theaterwissenschaftlerin
Universität Bayreuth
Lektorin an der Universität Wien
zur Person
Ort und Zeit
Schreyvogelsaal
Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft
Hofburg, Batthyanystiege
1010 Wien | Lageplan
Freitag, 22. März 2013 | 16 Uhr